Ich bin Grundeigentümer in Brandenburg und möchte meine Flächen nutzbar machen.
Ich bin Projekt-entwickler in Brandenburg.
Windkraftanlagen in Brandenburg: Der Stand der Dinge stimmt positiv
Brandenburg zählt schon seit vielen Jahren zu den führenden Bundesländern beim Windkraft-Ausbau. Ende 2023 drehten sich hier 4.078 Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rund 8,67 GW. Das ist zwar immer noch ein gutes Stück weniger als der traditionelle Wind-Vorreiter Niedersachsen, doch wenn wir auf die pro Kopf installierte elektrische Leistung aus erneuerbaren Energien schauen, ist Brandenburg deutschlandweit Spitzenreiter. Pro Quadratkilometer Landesfläche erzeugt Brandenburg Stand August 2024 außerdem etwa 292 kW Windstrom und belegt damit den dritten Platz unter allen Bundesländern in Sachen Leistungsdichte.
Im Land der Felder und Wälder sind auch die topographischen Bedingungen ausgezeichnet: Viel Flachland, viel Wald, kaum nennenswerte Hindernisse. Ideal für Windparks, die unter gleichmäßigen wie adäquaten Windverhältnissen auf Hochtouren laufen – insbesondere in den nördlichen und westlichen Landesteilen, etwa in der Prignitz, dem Havelland und rund ums Oderland.
Doch der Ausbau im nordöstlichen Bundesland der Republik ist auch eine Frage des Fingerspitzengefühls – etwa in der Niederlausitz, im Süden Brandenburgs. Durch den jahrzehntelangen Braunkohlebergbau hat sich nicht nur die Landschaft, sondern auch die Bodenbeschaffenheit verändert. Viele Flächen bestehen aus frisch rekultivierten Tagebaulöchern, deren Stabilität nicht immer für große Windräder geeignet ist. Immerhin kann eine moderne Anlage mühelos 6.500 Tonnen wiegen.
Auch gilt es, die wertvollen Naturräume zu schützen, die sich in den letzten Jahren stark entwickelt haben. Doch die Erfahrung zeigt, dass sich ein naturverträglicher Windenergie-Ausbau schaffen lässt, wenn Klimaziele, wirtschaftliche Interessen und ökologische Verantwortung im Gleichgewicht sind.
Brandenburg steuert mit voller Kraft Richtung Energiewende: 2,2 Prozent der Landesfläche sollen bis 2032 für die Windkraft reserviert werden. Derzeit sind es etwa 1,1 Prozent – es bleibt also noch Spielraum, um die Windenergie in Brandenburg weiter in Schwung zu bringen.
Der Schlüssel zur Umsetzung liegt in den fünf Regionalen Planungsgemeinschaften, die dafür sorgen sollen, dass Brandenburg seine Flächenziele erreicht. Doch das neue Flächenzielgesetz, das 2023 in Kraft trat, bringt einen entscheidenden Wandel: Weg von der Ausschlussplanung, hin zur Angebotsplanung. Und das bedeutet, dass nun verstärkt Flächen gesucht und priorisiert werden, auf denen Windenergieanlagen besonders gut realisierbar sind.
Sicher ist jedenfalls: Brandenburg dreht in puncto Ausbau ordentlich auf. Im Jahr 2023 sind in zehn Landkreisen stolze 77 neue Windräder ans Netz gegangen. Doch schon Anfang Februar 2024 lagen für 258 weitere Anlagen in zwölf Landkreisen die Genehmigungen vor. 134 davon haben bereits grünes Licht aus den Ausschreibungen. Der Bruttozubau liegt bei satten 425 Megawatt, genau wie im Vorjahr. Der Nettozuwachs verzeichnet mit 397 Megawatt ein kleines Plus im Vergleich zu 2023.
Brandenburg und die Windenergie: Vorreiter auch bei Bürgernutzen und Akzeptanz
Brandenburg setzt beim Windenergie-Ausbau auf einen klugen Mix aus Anreizen und effizienten Verfahren. Das Aushängeschild dieser Strategie: der „Windkraft-Euro“. Seit 2019 fließen pro Windenergieanlage jährlich 10.000 Euro direkt in die Kassen der Standortgemeinden. Und das gilt für alle ab 2020 bezuschlagten und in Betrieb genommenen Anlagen.
Die Besonderheit: Nicht nur die direkten Standortgemeinden profitieren. Alle Kommunen im 3-km-Radius um eine Anlage erhalten einen Anteil – berechnet nach der jeweiligen Fläche in diesem Umkreis. Diese Gelder sind zweckgebunden für die Akzeptanzsteigerung vor Ort: Ob Ortsbildverschönerung, Informationskampagnen zu erneuerbaren Energien oder die Förderung sozialer und kultureller Angebote – die Bürger spüren den Mehrwert der Windenergie unmittelbar.
Zusätzlich greift in Brandenburg die bundesweite Regelung nach § 6 EEG: Betreiber größerer Windparks sollen den betroffenen Gemeinden 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde zahlen. Diese Zahlungen ergänzen den Windkraft-Euro – ein doppelter Bonus für die Kommunen.
Für Projektierer bietet Brandenburg somit ein attraktives Umfeld: Günstige natürliche Bedingungen treffen auf eine unterstützende politische Landschaft und eine weitgehend positive öffentliche Meinung.
Derlei Beteiligungsmodelle zahlen sich aus: Deutschlandweit zeigt sich laut der aktuellen FA Wind-Umfrage eine hohe Akzeptanz für Windenergie. 81 Prozent der Befragten bundesweit bewerten die Nutzung und den Ausbau der Windenergie an Land als wichtig oder sehr wichtig. In Gemeinden mit bestehenden Windenergieanlagen sind sogar 80 Prozent der Anwohner mit diesen einverstanden.
Um den Ausbau weiter zu beschleunigen, hat Brandenburg eine zentrale Genehmigungsbehörde eingerichtet. Sie sorgt für schnellere, einheitliche Verfahren. Klare Regelungen zu Mindestabständen schaffen zusätzlich Planungssicherheit. Das Erfolgsrezept Brandenburgs ist klar: Faire Beteiligung der Bürger, effiziente Prozesse und transparente Kommunikation. So wird die Windkraft zum Gewinn für alle – und Brandenburg zum Magneten für zukunftsweisende Windenergie-Projekte.
Windräder in Brandenburg
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