Der energiepolitische Wandel in „The Länd“: Caeli im Gespräch mit Ex-Landesminister Franz Untersteller
Baden-Württemberg, einst bekannt für den Slogan „Wir können alles. Außer Hochdeutsch“, hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel erlebt. Die wirtschaftsstarke Region, berühmt für Automobil- und Maschinenbau, stand in den 2010er Jahren vor einem entscheidenden energiepolitischen Umbruch.
Der energiepolitische Wandel in „The Länd“: Caeli im Gespräch mit Ex-Landesminister Franz Untersteller
Baden-Württemberg – ein Bundesland, das bis vor wenigen Jahren noch stolz mit dem Slogan "Wir können alles. Außer Hochdeutsch“ seinen Macher- und Innovationsgeist bewarb, vollzog im vergangenen Jahrzehnt eine bemerkenswerte Veränderung. Eine Region, die für ihre Wirtschaftskraft in deutschen Schlüsselsektoren wie der Automobil- und Maschinenbau berühmt ist, stand in den 2010er Jahren nämlich an einem energiepolitischen Scheideweg:
Die Industrie stillte ihren Energiehunger seinerzeit zu 90 Prozent aus Kernkraft und fossilen Energieträgern. Derweil forderten globale Ereignisse wie die Fukushima-Katastrophe und die drängende Klimakrise „The Länd“ heraus, seinen Kurs zu ändern.
Franz Untersteller, von 2011 bis 2021 Landesminister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, war der Architekt dieser Wendung. Mit einem tiefgreifenden Hintergrund in der Umwelt- und Energiepolitik – eine Expertise, die er seit Mitte der 1980er Jahre als parlamentarischer Berater und Vorstandsmitglied des Öko-Instituts aufbaute – prägte Untersteller die energiepolitische Landschaft Baden-Württembergs entscheidend.
Unter seiner Ägide stand das Bundesland vor der Mammutaufgabe, seinen massiven Energiebedarf umzustrukturieren und dabei die Abhängigkeit von konventionellen Energiequellen zu reduzieren. Unterstellers Strategie zielte auf einen pragmatischen, jedoch zukunftsorientierten Ansatz ab. Er setzte auf eine Kombination aus technologischen Innovationen und politischen Maßnahmen, um den Übergang zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Dies umfasste eine Neuausrichtung der Förderpolitik für Solar- und Windenergieprojekte sowie eine intensive Unterstützung von Technologien der nächsten Generation – wie etwa der Brennstoffzellentechnologie.
Vom Praktikanten zum Landesminister: Hören Sie die ganze Geschichte jetzt in Folge 7 des Windenergie.Macher-Podcasts!
Als Landesminister verstand Untersteller es meisterhaft, den industriellen Charakter Baden-Württembergs mit den Notwendigkeiten einer nachhaltigen Energiepolitik in Einklang zu bringen. Sein Wirken hinterließ einen bleibenden Eindruck und ebnete den Weg für eine grüne Zukunft in einem der wirtschaftsstärksten Bundesländer Deutschlands: Zum Ende seiner Amtszeit 2021 konnte er den Anteil erneuerbarer Energien auf 36 Prozent mehr als verdreifachen.
Diese beeindruckende Entwicklung hat ihre Wurzeln in Unterstellers persönlicher Geschichte, die er im Windenergie.Macher-Podcast lebendig werden lässt. Seine Reise begann mit einem Auslandssemester in Kolumbien, wo er sich intensiv mit Umweltauswirkungen auseinandersetzte. Dieses Erlebnis prägte seinen weiteren Werdegang, führte ihn zum Öko-Institut, wo er an umweltpolitischen Gutachten arbeitete, und schließlich in die Politik, wo er als Berater und später als Umweltminister wirkte.
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