Ratgeber für Flächenbesitzer
Windkraft auf Agrarflächen : Wie Landwirte ihren Beitrag zur Energiewende leisten und selbst profitieren können
Deutschlands Klimaziele erfordern mehr Windkraftanlagen, doch der Raum dafür ist knapp und an Bedingungen geknüpft: optimale Windverhältnisse, Nähe zum Netzanschluss, und keine Konflikte mit dem Naturschutz, Abstandsregeln oder der öffentlichen Akzeptanz. Wie können landwirtschaftliche Flächen zur Lösung beitragen?
Die Windenergie-Ziele sind ambitioniert
Nicht nur für die Energiewende ist die Windenergie ein treibender Faktor. Unter den erneuerbaren Energiequellen nimmt sie den größten Teil ein, während sie am deutschen Strommix direkt nach der Braunkohle rangiert und inzwischen ein Viertel des Stroms liefert. Nichtsdestotrotz ist und bleibt der Weg zur Klimaneutralität beschwerlich.
Das zeigt sich vor allem, wenn man den jetzigen Stand mit den ambitionierten Klimazielen vergleicht: Rund 58 Gigawatt Leistung aus Windenergieanlagen sind hierzulande installiert, gut 17 Gigawatt werden bis Ende 2030 aus der EEG-Förderung fallen und dementsprechend zurückgebaut. Jedoch lautet das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 ganze 115 Gigawatt installierte Leistung – nahezu eine Verdoppelung der heutigen Kapazität und fast eine Vervierfachung des jährlichen Bruttozubaus von derzeit 2,4 auf 9 Gigawatt.
Um den Ausbau der Windenergie zu beschleunigen, verabschiedete die Bundesregierung im Februar 2023 das „Wind-an-Land-Gesetz“. In diesem ist vorgesehen, dass die Bundesländer bis 2032 durchschnittlich zwei Prozent ihrer Fläche zur Windkraft-Nutzung ausweisen. Aktuell sind es nur 0,8 Prozent, 0,5 Prozent sind tatsächlich verfügbar.
Es gibt also viel zu tun in Sachen Windenergie-Ausbau, und auch wenn nun einige gesetzliche Weichen gestellt worden sind – gute Windenergie-Flächen sind ein knappes Gut. Da jedoch mehr als die Hälfte Deutschlands landwirtschaftlich genutzt wird, könnte die Windenergie auf diesen Flächen durchaus eine vielversprechende Lösung für den Flächenmangel sein.
Das Potenzial auf landwirtschaftlichen Flächen ist vielversprechend
Die Bedingungen für Windenergieanlagen auf Agrarflächen sind hervorragend: Sie sind üblicherweise weitläufig, windoffen und meist gut an Infrastrukturen angebunden. Das erklärt auch, warum bereits heute der Großteil der Windkraftanlagen in Deutschland auf landwirtschaftlichen Flächen steht. Landwirtschaft und Windkraft schließen sich nämlich nicht aus und bieten Landwirten interessante ökologische und ökonomische Chancen. Der wohl prägnanteste Vorteil sind die zusätzlichen, langfristigen und planbaren Einnahmen durch Pachtzahlungen. Vor allem in Zeiten schwankender Agrarmarktpreise oder bei klimabedingten Ernteausfällen können Pachteinnahmen als finanzieller Puffer dienen.
Ein weiterer Vorteil ist sowohl ökologischer als auch struktureller Natur: Windkraftanlagen beanspruchen nur einen kleinen Teil der Gesamtfläche und lassen gut 99% des Ackers für Landwirtschaft verfügbar. Dies hindert die Anlagen freilich nicht daran, klimaneutralen Strom zu erzeugen – eine sehr effiziente Dualnutzung. Einige Landwirte erweitern ihr Engagement und gründen Energiegenossenschaften mit anderen Landwirten oder Bürgern mit der gleichen Motivation, um einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Es gibt auch Hürden für Windkraft auf Ackerland
Natürlich gehen mit jeder Chance auch Herausforderungen einher – und diese sollten Landwirte, die ihren Acker verpachten möchten, sorgfältig abwägen. So gilt es im ersten Schritt zu prüfen, ob auf besagter Ackerfläche denn überhaupt ausreichend Windverhältnisse für einen wirtschaftlichen Anlagenbetrieb vorhanden sind – ganz zu schweigen von potenziellen Restriktionen oder dem Vorhandensein eines nahegelegenen Netzanschlusses.
Außerdem erfordert jedes Windenergieprojekt einen hohen logistischen Aufwand, der üblicherweise den Bau von Zuwegungen für den Transport von Ausrüstung und Personal nötig macht – Wege, die breit und stabil genug sein müssen, um schwere Anlagenkomponenten wie Turmteile, Gondeln oder Rotorblätter darauf sicher transportieren zu können. Ihre Errichtung bedarf sorgfältiger Planung und Umsetzung, um Erosion, Bodenfruchtbarkeitsverlust und Auswirkungen auf die Fauna und Flora zu minimieren.
Ein weiterer kritischer Aspekt ist die Akzeptanz der Bevölkerung. Bedenken, besonders bezüglich Lärm, Schattenwurf und Landschaftsveränderung, sind üblich. Daher sollten Landwirte und Projektentwickler frühzeitig und transparent mit den Anwohnern kommunizieren und die Vorteile des Windenergieprojekts hervorheben, vor allem aber die Bedenken der Bevölkerung ernst nehmen und praktische Lösungen bieten.
Vom Acker zum Windpark – aller Anfang ist schwer
Mit dem Entschluss eines Landwirts, seinen Acker zur Windenergienutzung zur Verfügung zu stellen, stellt sich zugleich die Frage, wie er denn überhaupt Projektentwickler auf seine Agrarflächen aufmerksam machen kann. Selbige nutzen bei ihrer Flächenakquise nämlich nicht selten konventionelle, aber vergleichsweise ineffiziente Methoden, wie zum Beispiel Kartenanalysen, Geländeinspektionen vor Ort sowie persönliche Netzwerkrecherchen.
Für Landwirte ist es bereits eine Herausforderung, ihre Flächen überhaupt als potenzielle Windenergie-Standorte anzubieten. Woher sollen sie schließlich wissen, ob ihr Acker über ausreichend Windverhältnisse verfügt oder frei von Restriktionen ist? Bislang sind hierfür aufwendige Windmessungen und Gutachten nötig, die üblicherweise von Projektentwicklern durchgeführt werden.
Nicht zu unterschätzen ist zudem die fehlende Transparenz bei den Pachtzahlungen. Viele Landwirte können schlecht einschätzen, welche Pachthöhe eigentlich angemessen ist, da es hierfür keine festen Standards oder regulierte Tarife gibt. Ein solches Ungleichgewicht an Information könnte zum Nachteil der Landwirte ausgenutzt werden.
Eine Plattform, um Landwirte und Projektentwickler zusammenzubringen
Angesichts der Vorzüge und Herausforderungen stellen Agrarflächen eine attraktive Lösung im Windenergie-Flächenausbau in Deutschland dar. Doch auf welchem Wege können landwirtschaftliche Flächenbesitzer ihre Grundstücke überhaupt Projektierern anbieten und – umgekehrt betrachtet – woher sollen Projektierer wissen, dass es diese Flächen gibt? Die Antwort liegt in der Zusammenführung beider Parteien – besser gesagt von Angebot und Nachfrage. Vorstellbar ist dies auf einer digitalen Plattform wie hier auf caeli-wind.de.
Der Hauptvorteil liegt in der enormen Vereinfachung des gesamten Prozesses: Grundbesitzer können ihre Flächen buchstäblich per Knopfdruck auf Windenergie-Eignung via Flächenanalyse prüfen lassen. Dabei werden die dafür entscheidenden Faktoren, wie zum Beispiel Flächenrestriktionen, Windgeschwindigkeiten und Netzinfrastruktur, zur Bewertung einbezogen. Damit für das Ergebnis lediglich wenige Sekunden statt mehrerer Wochen vergehen, wie es auf konventionellem Wege aktuell der Fall ist, muss eine enorme Menge an validen Daten im Hintergrund verarbeitet werden.
Stellt sich nun heraus, dass die landwirtschaftliche Fläche tatsächlich zur Windenergie-Nutzung geeignet ist, kann sie auf einem an die Plattform angebundenen Windflächen-Marktplatz zu vermarktet werden. Diese Marktplatz-Angebote können Projektentwickler einsehen und schließlich Gebote darauf abgeben.
Von diesem Vorgehen profitieren gleich beide Seiten: Landwirte können das Windenergie-Potenzial ihrer Flächen besser verstehen, sie in kürzester Zeit effizient bewerten und einfach Kontakt zu Projektentwicklern aufnehmen zu können – und dies ohne jegliche Kosten für. Die Projektierer erhalten hingegen den begehrten Zugang zu vielen gut geeigneten Windpotenzialflächen. Die Preistransparenz sowie der Wettbewerb unter den Interessenten sind ein klares Indiz dafür, dass Flächenbesitzer gleichermaßen gute und Pachtkonditionen erwarten dürfen.
Lassen Sie jetzt gleich Ihre landwirtschaftliche Fläche prüfen!
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