Windenergie in Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz strebt eine Verdopplung seiner Windenergiekapazitäten bis 2030 an und will bis 2040 klimaneutral sein. Mit hoher Akzeptanz und vielversprechendem Potenzial in Wald- und Repowering-Gebieten bietet das Land attraktive Bedingungen für Projektentwickler.

Große Burganlage auf Felsen über einer Flusslandschaft in Rheinland-Pfalz.

Rheinland-Pfalz: Ehrgeizige Ziele und das Potenzial der Energiewende

Von den waldigen Höhen der Eifel bis zu den sonnenverwöhnten Hängen der Südlichen Weinstraße weht der frische Wind der Energiewende – und das nicht erst seit gestern. Schon 2014 lenkte Rheinland-Pfalz die erneuerbaren Energien mit dem Landesklimaschutzgesetz (LKSG) auf rechtlich verbindliche Bahnen. Bis 2030 will das Bundesland seine Windenergie-Kapazitäten verdoppeln und strebt eine Vollversorgung aus klimaneutralen Energiequellen bis spätestens 2040 an.

Die Akzeptanz in der Bevölkerung gegenüber den Erneuerbaren ist außerordentlich groß, und das Windpotenzial ist vielversprechend – sei es zum Repowering von bereits bestehenden Windparks oder in den neu ausgewiesenen Windvorranggebieten, die nur darauf warten, erschlossen zu werden. Für Projektentwickler bietet Rheinland-Pfalz damit beeindruckende Voraussetzungen für den Windenergieausbau, die eine hohe Realisierungswahrscheinlichkeit versprechen.

Windkraftanlagen in Rheinland-Pfalz: Status Quo und Potenziale

1.783

Windenergieanlagen in 2024 in Rheinland-Pfalz

Wie viele Windkraftanlagen gibt es in Rheinland-Pfalz? Das Bundesland mag in puncto Windenergieausbau vielleicht nicht an der Tabellenspitze stehen – so wie etwa Niedersachsen. Doch wer glaubt, dass sich in Rheinland-Pfalz wenig dreht, irrt gewaltig: Mit 1.783 Windkraftanlagen und einer Gesamtleistung von 4,151 GW, die Ende 2024 installiert waren, belegt das Land bundesweit den sechsten Rang. 

Pro Quadratkilometer Landesfläche erzeugt Rheinland-Pfalz etwa 202 kW Windstrom, was dem achten Platz unter allen Bundesländern in Sachen Leistungsdichte entspricht. 2023 wurden neue Genehmigungen für weitere 450 MW erteilt – nahezu doppelt so viel wie im Vorjahr.

4,1 GW

Gesamtleistung

Für die Zukunft hält die vielfältige Topographie hervorragende Bedingungen für die Windenergienutzung bereit. In den Höhenlagen des Hunsrücks, des Westerwalds und der Eifel sind mittlere Windgeschwindigkeiten von über 6 m/s keine Seltenheit.

Auch die westlichen Landesteile entlang der Grenze zu Luxemburg, Teile des rheinhessischen Hügellands sowie ausgewählte Höhenzüge im Pfälzer Wald bieten vielversprechende Windverhältnisse für einen effizienten und naturverträglichen Ausbau der Windenergie in Rheinland-Pfalz.

202 kW

Erzeugung

1,4 Prozent der Landesfläche sollen bis 2027 für die Windenergie-Nutzung ausgewiesen werden – dazu hat sich die Landesregierung von Rheinland-Pfalz mit dem Windflächenbedarfsgesetz verpflichtet. Bis 2030, also zwei Jahre früher als vom Bund gefordert, sollen es sogar 2,2 Prozent sein. Diese ambitionierten Ziele zeigen auch den Stellenwert der Windenergie für die Energieerzeugung in Rheinland-Pfalz. Bereits 2020 machte sie mit 7,6 TWh ganze 63 Prozent der erneuerbaren Stromproduktion des Landes aus.

Von den 1.783 Windenergieanlagen in Rheinland-Pfalz steht zudem mehr als jede dritte an einem Standort im Wald – Tendenz steigend. Vor allem angesichts des Ziels, die installierte Windkraft-Leistung bis 2030 zu verdoppeln und dazu den Netto-Ausbau mit gut 500 Megawatt pro Jahr voranzutreiben, rückt die Windenergie im Wald im ohnehin stark bewaldeten Bundesland stärker in den Fokus.

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Gute Bedingungen für den
Windenergieausbau in Rheinland-Pfalz

Erneuerbare Energien haben in Rheinland-Pfalz in vielerlei Hinsicht Vorfahrt. Das überarbeitete Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) beispielsweise priorisiert erneuerbare Energien in der Raumordnung und ebnet so den Weg für neue Projekte. Zusätzlich werden immer mehr Hürden für den Ausbau abgebaut. Die Mindestabstände zur Wohnbebauung wurden auf 900 Meter reduziert, bei Repowering-Projekten sogar auf 720 Meter.

Um den Ausbau zu beschleunigen, wurden die Genehmigungsverfahren bei den Struktur- und Genehmigungsdirektionen Nord und Süd zentralisiert, gestrafft und digitalisiert. Zudem sollen Windkraftanlagen in Kernzonen von Naturparken unter bestimmten Bedingungen zugelassen werden, und im Wald fokussiert man sich, wo möglich, auf Kalamitätsflächen.

Windkraft und Naturschutz gehen auch in Rheinland-Pfalz Hand in Hand. Hierzu wurde ein Dialogprozess zu Windkraft und Artenschutz initiiert, welcher Energie- und Umweltverbände zusammenbringt, um gemeinsam Lösungen für einen naturverträglichen Ausbau zu erarbeiten. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz unterstützt Kommunen und Bürger bei der Umsetzung von Windenergieprojekten, während das Landesnetzwerk BürgerEnergieGenossenschaften Rheinland-Pfalz e.V. die Beteiligung der Bürger an der Energiewende fördert.

Mit diesen Maßnahmen und der hohen öffentlichen Unterstützung strebt Rheinland-Pfalz eine Balance zwischen Klimaschutz, Energiesicherheit und nachhaltiger Entwicklung an – ideale Voraussetzungen für Projektentwickler.

Ein weiterer Pluspunkt für Projektierer: Der Zuspruch in der Bevölkerung ist bemerkenswert hoch. Eine Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2023 zeigt, dass beeindruckende 89 Prozent der Rheinland-Pfälzer eine stärkere Nutzung der Windkraft befürworten. Ein Grund dafür könnte sein, dass ihre Heimat vom Windenergieausbau profitiert – und das spürbar.

So kommt den Kommunen beispielsweise der „Solidarpakt für Windenergie“ zugute, ein freiwilliges Instrument zur gerechteren Verteilung von Pachteinnahmen zwischen Standortgemeinden und Nachbargemeinden. So können auch Kommunen ohne geeignete Standorte, die dennoch etwaige Auswirkungen mittragen, vom Windkraftausbau profitieren.

Besonders vielversprechend sind die Möglichkeiten im Bereich der Windenergie im Wald. Mit einem Waldanteil von über 40 Prozent der Landesfläche sieht die Landesregierung hier enormes Potenzial. Tatsächlich ist Rheinland-Pfalz bundesweit führend bei der Installation von Windkraftanlagen auf forstwirtschaftlich genutzten Flächen – das Ergebnis einer gezielten Strategie.

Bereits vor über einem Jahrzehnt, als in anderen Bundesländern der Widerstand gegen Windkraft wuchs, erlebten Teile von Rheinland-Pfalz eine völlig gegenteilige Entwicklung. Insbesondere in den windreichen Höhenlagen von Hunsrück, Pfälzerwald und Westerwald erkannten viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der kleinen, selbstständigen Ortsgemeinden das wirtschaftliche Potenzial der Windenergie für ihre teils strukturschwachen Gebiete.

Im bundesweiten Vergleich befindet sich in Rheinland-Pfalz der höchste Anteil des Waldbestandes in kommunalem Besitz. Selbstredend, dass dieser Umstand es den Gemeinden ermöglicht, direkt von den Pachteinnahmen zu profitieren, wenn Windräder im Kommunalwald errichtet werden.

Pachteinnahmen von 25.000 Euro pro Windrad und Jahr sind keine Seltenheit und können insbesondere kleinen Kommunen wichtige Projekte finanzieren. Diese Maßnahmen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass Rheinland-Pfalz heute eine Vorreiterrolle bei der Windenergie im Wald einnimmt.

Innovative Ansätze, hohe Akzeptanz in der Bevölkerung und günstige natürliche Bedingungen machen das Bundesland unterm Strich zu einem äußerst attraktiven Standort für Windenergieprojekte. Projektierer finden hier ein Umfeld vor, das den Ausbau der Windenergie aktiv fördert und gleichzeitig auf einen ausgewogenen Interessenausgleich zwischen Klimaschutz, wirtschaftlicher Entwicklung und Naturerhalt setzt.

Windpark mit mehreren Windrädern in Rheinland-Pfalz umgeben von grünen Feldern am Morgen.
Drohnenaufnahme eines dichten Waldes in Rheinland-Pfalz mit unterschiedlichen Baumarten.

Windenergieprojekte in Rheinland-Pfalz: Ihr Potenzial zur Realisierung

Rheinland-Pfalz zeichnet sich durch ein starkes Engagement für die Energiewende und den Windenergieausbau aus. Für Projektentwickler bietet das Land nicht nur ausgezeichnete Windbedingungen in seinen Höhenlagen und spezifische Potenziale im Wald, sondern auch ein durchdachtes regulatorisches Umfeld und hohe gesellschaftliche Akzeptanz.

Die politischen Bestrebungen zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, die Reduzierung von Abständen und die Förderung von Repowering-Projekten schaffen eine klare Perspektive für die Entwicklung und Umsetzung von Windparks. Projektentwickler finden in Rheinland-Pfalz somit die gute Voraussetzungen, um innovative und naturverträgliche Projekte voranzutreiben und einen maßgeblichen Beitrag zu den ehrgeizigen Klimazielen des Bundeslandes zu leisten.

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