In Windkraft investieren – ein Einblick in die nachhaltige Geldanlage
Ob aus Überzeugung für den Klimaschutz oder wegen der Aussicht auf attraktive Renditen – in Windkraft zu investieren liegt im Trend. Als wichtigste Energieform unter den Erneuerbaren bietet sie viele interessante Möglichkeiten zur Kapitalanlage. In diesem Ratgeber nehmen wir einige der am weitesten verbreiteten Investitionschancen aus dem Bereich Windenergie unter die Lupe – mit ihren Chancen, Besonderheiten und Risiken.

Für jeden Anlegertyp die ideale Anlageklasse
Der Windenergiesektor bietet eine bemerkenswerte Investitionsvielfalt, passend zu unterschiedlichsten Anlegerprofilen und Budgets – vom risikofreudigen Börseninvestor über den engagierten Bürgerenergieunterstützer bis zum Flächeneigentümer.
Während manche unter ihnen großen Wert auf Mitgestaltung vor Ort legen, priorisieren andere eine schnelle Handelbarkeit und Flexibilität beim Investieren. Wiederum andere interessieren sich dagegen eher für Investments, die langfristige, planbare und stabile Einnahmen versprechen. Womit wir schon bei der ersten Anlageklasse wären.
Grundstücksverpachtung für Windenergieprojekte
Für Grundstückseigentümer – insbesondere Land- und Forstwirte – bietet die Verpachtung von Flächen für Windenergieanlagen eine besonders attraktive Form der Investition in Windenergie. Wer eine geeignete Acker- oder Waldfläche besitzt, kann mit dem zur Verfügung gestellten Grundstück zur Energiewende beitragen – und dabei dauerhaft regelmäßige sowie attraktive Pachteinnahmen erzielen.
Dabei übernimmt ein Projektentwickler oder Energieversorger die komplette technische und finanzielle Umsetzung: Planung, Genehmigungen, Bau, Betrieb und Rückbau. Der Eigentümer stellt lediglich die Fläche zur Verfügung – und erhält im Gegenzug Pachtzahlungen. So gesehen ist die Verpachtung eine Investition in Windenergie, bei der das Kapital in Form von Grund und Boden eingebracht wird, das wirtschaftliche Risiko dagegen vollständig beim Betreiber liegt.
Was für die Flächenverpachtung spricht
Einer der größten Vorteile liegt in der langfristigen, planbaren Einnahmequelle. Pachtverträge für Windkraftanlagen laufen in der Regel über 20 bis 30 Jahre. Die jährlichen Zahlungen fallen dabei deutlich höher aus als klassische Landwirtschaftspachten. Auswertungen von Caeli Wind aus dem Jahr 2023 zeigen durchschnittliche Pachterlöse von rund 8.700 Euro pro Hektar und Jahr – mit einer Spanne von etwa 4.250 bis 14.600 Euro.
In besonders windstarken Lagen mit leistungsstarken Anlagen sind sogar sechsstellige Erträge pro Windrad und Jahr möglich. Damit liegen die Pachtpreise für Grundeigentümer oft beim 10- bis 35-Fachen der ortsüblichen Ackerlandpacht. Ein weiterer Vorteil: Ein Windrad beansprucht nur eine kleine Fläche – meist weniger als einen halben Hektar. Der umliegende Boden kann weiterhin land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden.
Berechnen Sie den möglichen Pachtertrag für Ihren Grund und Boden.
Kalamitätsflächen, also Forstflächen, die durch Sturm, Trockenheit oder Schädlingsbefall geschädigt wurden, rücken hierbei ebenfalls in den Fokus. Denn wo eine herkömmliche Bewirtschaftung schwerfällt, bieten Windkraftanlagen eine neue, nachhaltige Einkommensquelle der Waldfläche.
Zudem lässt sich ein Windkraft-Pachtvertrag flexibel gestalten. Häufig wird eine Grundpacht mit einem umsatzabhängigen Anteil kombiniert, sodass sowohl Betreiber als auch Flächeneigentümer bei guter Stromproduktion profitieren. Indexierte Verträge sorgen außerdem dafür, dass die Einnahmen über Jahrzehnte hinweg inflationsgeschützt bleiben.
Darauf sollten Flächeneigentümer bei der Verpachtung achten
Der Windkraft-Pachtvertrag sollte gut verhandelt und rechtlich abgesichert sein. Entscheidend sind dabei Fragen wie: Ist der Rückbau am Laufzeitende vertraglich und finanziell abgesichert? Gibt es eine Indexierung der Pacht? Sind Vertragslaufzeiten, Verlängerungen und Betreiberwechsel sauber geregelt? Gerade bei 20 bis 30 Jahren Laufzeit sollte jedes Detail stimmen.
Die Einstiegshürde für die Verpachtung liegt in der Eignung der Fläche - nicht jedes Grundstück kommt pauschal infrage. Maßgeblich sind beispielsweise Lage und Windhöffigkeit, genügend Fläche und Abstand für mehrere Windkraftanlagen, Netzanschluss in vertretbarer Nähe und das Vorliegen von (oder Aussicht auf) Planungsrecht und Genehmigungen.
Zudem können Abstandsregeln zu Siedlungen oder Schutzgebiete sowie Naturschutz, Flugverkehr oder Denkmalschutz zum Ausschlusskriterium werden. Grundeigentümer sollten daher frühzeitig prüfen, ob ihr Land grundsätzlich geeignet ist - beispielsweise schnell und einfach mit dem Flächencheck von Caeli Wind.
Bei fehlender Markttransparenz besteht außerdem das Risiko für Grundeigentümer, mit einer vergleichsweise geringen Pacht abgespeist zu werden. Ohne fundierten Überblick über den Markt nehmen viele Eigentümer das erstbeste Angebot an - und verschenken über die Laufzeit gesehen teils sechsstellige Beträge. Plattformen wie Caeli Wind setzen hier auf Vergleichbarkeit und Wettbewerb: Projektierer treten gleichzeitig mit ihren Angeboten an, was marktübliche Konditionen wahrscheinlicher werden lässt und Eigentümern einen fairen Preis sichert.
Investieren in Bürgerwindprojekte
Bürgerwindprojekte bzw. Bürgerwindparks sind eine besonders regionale Form der Beteiligung an der Energiewende. Dies sind Windparks, die gezielt unter Mitwirkung der lokalen Bevölkerung realisiert werden - oft initiiert von Genossenschaften, Projektgesellschaften oder in Kooperation mit Kommunen. Im Gegensatz zu anonymen Finanzanlagen sind die Investoren hier direkt in die Projektstruktur eingebunden - nicht selten als Miteigentümer.
Die Beteiligung erfolgt häufig über eine Energiegenossenschaft oder über eine Bürgerenergie-GmbH & Co. KG, in der die Anleger als Kommanditisten auftreten. In beiden Fällen bringen sie Eigenkapital ein und werden wirtschaftlich wie rechtlich Teil des Windparks.
Einige Bundesländer fördern die Bürgerbeteiligung aktiv: In Mecklenburg-Vorpommern etwa sind Windparkbetreiber gesetzlich verpflichtet, 20 Prozent der Anteile an Anwohner und Gemeinden anzubieten. Und auch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) schafft Vorteile für Bürgerenergiegesellschaften - etwa durch verlängerte Fristen zur Realisierung von Ausschreibungsprojekten.
Das spricht für Bürgerwindprojekte
Der klare Vorteil liegt in der Nähe zum Projekt - geografisch wie inhaltlich. Bürgerwindparks bieten Transparenz, Vertrauen und Identifikation, weil Anleger meist exakt wissen, wo und in welches Windrad- bzw. Windparkprojekt sie investieren. Zudem ermöglichen sie eine echte Mitgestaltung: In Genossenschaften etwa gilt das demokratische Prinzip „ein Mitglied, eine Stimme", unabhängig von der Einlage. Auch bei Beteiligungen als Kommanditist bestehen oft Mitsprachemöglichkeiten.
Finanziell bieten Bürgerwindprojekte regelmäßige Ausschüttungen, typischerweise im Bereich von vier bis acht Prozent pro Jahr - abhängig von Standort, Windaufkommen und wirtschaftlichem Verlauf. Vor allem bleibt die Wertschöpfung in der Region: Pachterträge, Gewerbesteuern und Gewinne fließen an lokale Landwirte, Gemeinden und Bürger zurück - dies ist auch ein Gewinn für den sozialen Zusammenhalt.
Die Einstiegshürden sind unterschiedlich: Während bei Genossenschaften oft schon wenige Hundert Euro genügen, etwa 500 oder 1.000 Euro pro Anteil, können die Mindestbeteiligungen bei Bürgerwind-KGs auch im Bereich zwischen 5.000 und 10.000 Euro liegen.
Das gibt es bei Bürgerwindparks zu beachten
Trotz ihrer lokalen Verankerung: Bürgerwindprojekte sind und bleiben unternehmerische Beteiligungen. Fällt der Wind schwächer aus als prognostiziert, kommt es zu technischen Problemen oder steigen die Betriebskosten unerwartet, können Ausschüttungen sinken oder ganz ausbleiben. Im Extremfall droht ein Verlust des eingesetzten Kapitals.
Auch sind Beteiligungen an Bürgerwindparks meist langfristig ausgelegt - nicht selten über 20 Jahre, entsprechend der geplanten Betriebsdauer der Windräder. Ein vorzeitiger Ausstieg ist oft nur zu bestimmten Stichtagen möglich und mit Wartezeiten verbunden, vor allem bei Genossenschaften.
Genussrechte und Nachrangdarlehen
Auch mit Genussrechten und Nachrangdarlehen erhalten Anleger eine Gelegenheit, sich direkt an bestimmten Windprojekten oder -unternehmen zu beteiligen. Diese Anlageformen gehören zum sogenannten Grauen Kapitalmarkt und wurden in der Vergangenheit häufig - und heute noch teilweise - von Projektierern genutzt, um Kapital von Privatanlegern einzuwerben.
Ein Nachrangdarlehen ist formal ein Kreditvertrag - mit festen Laufzeiten und vertraglich vereinbarten Zinsen, deren Auszahlung allerdings nur erfolgen darf, wenn das Unternehmen wirtschaftlich dazu in der Lage ist.
Genussrechte hingegen sind eine eigenständige Beteiligungsform mit vermögensrechtlichem Charakter. Hier ist die Ausschüttung oft an den Gewinn des Unternehmens gekoppelt, Rückzahlung und Verzinsung können flexibler gestaltet sein - sie sind stärker von der individuellen Vertragsausgestaltung abhängig. Während das Nachrangdarlehen also einem klassischen Kredit am nächsten kommt, ähneln Genussrechte eher einer stillen Beteiligung ohne Eigentumsanteil.
Nachteile und Risiken von Genussrechten und Nachrangdarlehen
So verlockend die Zinsversprechen auch klingen - Anleger sollten die erheblichen Risiken von Genussrechten und Nachrangdarlehen genau abwägen. Beide gelten als sogenanntes Nachrangkapital. Das heißt: Sollte das Projekt wirtschaftlich scheitern, werden andere Gläubiger im Insolvenzfall zuerst bedient. Das kann im schlimmsten Fall den vollständigen Verlust des eingesetzten Kapitals bedeuten.
Außerdem erwerben Anleger weder Stimmrechte noch Mitspracherecht. Ob bei Nachrangdarlehen oder Genussrechten - in beiden Fällen bleibt man außen vor, wenn es um unternehmerische Entscheidungen oder strategische Weichenstellungen geht. Und selbst wenn das Windprojekt besser läuft als erwartet, erhalten Anleger meist nicht mehr als die vertraglich vereinbarte Verzinsung.
Investieren in Windenergie-Aktien, -Fonds und -ETFs
Wer ohne direkten Projektbezug von der Windkraft profitieren möchte, findet an der Börse vielfältige Möglichkeiten: etwa durch Aktien von Windenergie-Unternehmen, börsengehandelte Indexfonds (ETFs) oder aktiv gemanagte Fonds. Diese Wertpapieranlagen ermöglichen einen vergleichsweise einfachen Zugang zur Branche.
Langfristig orientierte Anleger, die auf Flexibilität und geringe Einstiegshürden Wert legen und sich nicht mit Projektstrukturen, Verträgen oder Genehmigungen befassen wollen, finden hier eine Chance, am Wachstum der Windbranche teilzuhaben.
Windenergie-Aktien sind der klassische Einstieg. Sie ermöglichen eine Beteiligung an Unternehmen entlang der Windkraft-Wertschöpfungskette - von Turbinenherstellern über Zulieferer bis zu Energieversorgern. Der Vorteil: hohe Flexibilität. Anteile können börsentäglich gehandelt werden, derweil bieten Sparpläne auch Kleinanlegern einen systematischen Einstieg. Allerdings sind Windenergie-Aktien oft volatil und erhebliche Kursverluste sind möglich, insbesondere bei Förderkürzungen oder unternehmensinternen Problemen. Die Auswahl einzelner Titel erfordert außerdem Branchenkenntnis oder eine tiefe Analyse der Unternehmenszahlen.
Windenergie-ETFs bieten eine risikoärmere Alternative. Als sogenannte Indexfonds bündeln sie zahlreiche Aktien der Branche in einem Wertpapier - eine automatische Streuung, die Einbrüche einzelner Titel abfedert. Auch hier ist der Handel börsentäglich möglich, die Kosten sind mit 0,1 bis 0,5 Prozent pro Jahr vergleichsweise niedrig. Zudem bieten viele Anbieter ETF-Sparpläne an. Doch auch ETFs können bei einem schwachen Gesamtmarkt deutliche Verluste erleiden - etwa bei politischen Eingriffen oder globalen Lieferengpässen.
Aktiv gemanagte Windfonds versprechen dagegen höhere Renditechancen durch gezielte Auswahl besonders aussichtsreicher Titel. Im Vergleich zu ETFs kosten sie jedoch auch höhere Gebühren - in der Regel ein bis zwei Prozent jährlich, teils mit zusätzlichen Ausgabeaufschlägen. Anleger sollten prüfen, ob die Rendite diese Mehrkosten langfristig rechtfertigt.
Fazit: Investieren in Windkraft kann sich lohnen - wenn man seine Ziele kennt
Vom Aktiensparplan über Bürgerwindprojekte bis hin zur Verpachtung der eigenen Fläche - an Möglichkeiten zur Investition in Windenergie mangelt es nicht. Doch nicht jede Option passt zu jedem. Während Börseninvestments Flexibilität und schnelle Verfügbarkeit bieten, sind Beteiligungen an konkreten Projekten oft langfristig gebunden - mit entsprechendem Risiko. Wer dagegen eine geeignete Fläche besitzt, kann sogar ganz ohne monetären Einsatz von der Energiewende profitieren - muss dafür aber die Voraussetzungen und Vertragsdetails genau prüfen.
Die Windenergie bietet keine Einheitslösungen, und noch weniger ist sie als tragende Säule der Energiewende ein kurzfristiger Trend. Im Gegenteil - all die vielen Windunternehmen und -projekte schaffen ein attraktives Feld für nachhaltige wie verantwortungsbewusste Investitionen. Vorausgesetzt, man nimmt sich die Zeit, um sich mit den Besonderheiten, Chancen und Risiken auseinanderzusetzen, und letztlich auch abzuwägen, was man als Anleger wirklich will - mehr Sicherheit, mehr Rendite oder direkten Einfluss und Nähe zum Projekt.
Hinweis: Diese Inhalte dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine Anlageberatung dar. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert, erfolgen jedoch ohne Gewähr auf Vollständigkeit. Kapitalanlagen - auch in erneuerbare Energien - sind mit Risiken verbunden, bis hin zum Totalverlust. Bitte prüfen Sie jede Investition in Windkraft sorgfältig und lassen Sie sich bei Bedarf von einer unabhängigen Fachperson beraten.